Großeinsatz Arbeitsbühnen, Krane und Schiffe bei der Klangwolke
30. September 2024 | Lucia Reinsprecht
Ob ein Auto, das scheinbar schwerelos in die Luft gehoben wird, ein schwebendes Netz aus Menschen in 40 Metern Höhe oder ein gigantisches Riesenrad – mit einer Symbiose aus Musik, visuellen Effekten und Technik begeisterte die multimediale Inszenierung im Linzer Donaupark jedes Jahr Tausende von Besuchern aller Altersgruppen. Seit 2006 spielen die tonnenschweren Helfer der himmelblauen Flotte und ihre „Dirigenten“ eine – im wahrsten Sinne des Wortes – tragende Rolle. Die Felbermayr-Projektleiter Florian Katzinger, Hans Wolfsteiner und Petar Trivkovic gewähren Einblicke hinter die Kulissen der fulminanten Show.
Vorbereitungen im Frühjahr
Jedes Jahr erzählt die Klangwolke eine neue Geschichte. Deshalb werden in Zusammenarbeit mit den Künstlern, Regisseuren und dem Veranstalter im Frühjahr die Pläne für die technische Machbarkeit ausgearbeitet. „Natürlich können sich Künstler nicht vorstellen, was mit unseren Geräten alles möglich ist, daher besprechen wir, wie sich ihre Ideen und Konzepte technisch umsetzen lassen“, verrät Hans Wolfsteiner, Projektleiter des Felbermayr- Bereiches Wasserbau. Mitbedacht werden auch Umwelteinflüsse wie Wind, Wetter und Strömung. Dazu Wolfsteiner: „Die Kunstwerke sind oft groß, schwer und zugleich fragil. Daher wird sorgfältig geprüft, welches Equipment zum Einsatz kommt und wie die Objekte sicher bewegt werden können“. Anschließend werden ein Gerätekonzept sowie ein Zeitplan für den Ablauf der über einstündigen Choreografie ausgearbeitet.
Aufbauarbeiten im Schwerlasthafen
Eine Woche vor der großen Show beginnt die heiße Phase. „Die Vorbereitungen werden zum großen Teil auch in unserem hauseigenen Schwerlasthafen in Linz durchgeführt. Dort können wir sowohl Krane, Arbeitsbühnen als auch die Kunstinstallationen wie LEDWalls auf die Pontons fahren oder verladen“, verrät Petar Trivkovic, zuständiger Projektleiter der Kranabteilung in Linz. Während im Schwerlasthafen alle Vorbereitungen für die bis zu 100 Meter langen schwimmenden Akteure getroffen werden, kümmert sich das Team der Felbermayr-Arbeitsbühnen- und Staplervermietung um den Aufbau von Licht und Tontechnik. „Heuer waren es insgesamt 350 Scheinwerfer und 100 Lautsprecher, die mit unseren Geräten positioniert wurden“, erzählt Florian Katzinger, der den Einsatz der Höhenzugangstechnik koordiniert. Für die diesjährige Vorstellung kamen Gabel-, Teleskop- sowie Rotorstapler und Arbeitsbühnen mit Arbeitshöhen von bis zu 40 Metern zum Einsatz.
Generalprobe
Zwei Tage vor der Show wird es dann ernst. Bei der Generalprobe zeigt sich, ob das Konzept im Zusammenspiel funktioniert. „Die Anforderungen der Aufführungen unterscheiden sich von Regisseur zu Regisseur. Manchmal haben wir viele statische Elemente wie meterhohe Videoleinwände. Diese können wir dank der Stützen unserer Pontons sicher auf der Donau positionieren. Aber es gibt auch Shows mit einem engen Zeitplan und viel Bewegung. Es ist wie ein Ballett mit Schiffen und Kranen“, veranschaulicht Wolfsteiner. Wie und wann die einzelnen Schiffe und Krane „tanzen“ sollen, wird Kranführern und Kapitänen per Regieanweisung mitgeteilt. „Jedem unserer Akteure wird ein Vermittler zur Seite gestellt, der die Anweisungen weitergibt “, erklärt Wolfsteiner den Ablauf. Das Felbermayr-Team hat inzwischen 28 Aufführungen reibungslos umgesetzt. Für technische Notfälle stehen auch während der Show Techniker auf Abruf bereit. Dass in all den Jahren alles reibungslos verlief, liegt am engagierten Team hinter den Kulissen. Katzinger, Trivkovic und Wolfsteiner sind sich einig: Ohne diese unsichtbaren Helfer wären solche Projekte nicht möglich.